Modernisierung des Kompostwerks in Kirchheim unter Teck rückt näher

Ein Blick von oben auf das Kompostwerk Kirchheim unter Teck an der A 8 - Beim ersten Kirchheimer Komposttag am 11. Mai können alle Bürgerinnen und Bürger einen Blick ins Innere werfen.  Foto: Kompostwerk Kirchheim GmbH

Die Technik des Kompostwerks in Kirchheim unter Teck muss grundlegend modernisiert werden. Seit bald 30 Jahren werden hier in einer der größten Kompostierungsanlagen Deutschlands jährlich bis zu 60.000 Tonnen Bioabfälle zu Qualitätskompost verarbeitet.

 Die Verfahrenstechnik wurde bereits mehrfach umgebaut, nach einem Brand im Herbst 2024 ist eine Erneuerung unabdingbar. Zum Auftakt des Bauprojekts laden die Kirchheimer Kompostwerk GmbH und der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Esslingen zum ersten Kirchheimer Komposttag am Sonntag, 11. Mai von 10 bis 16:00 Uhr ins Kompostwerk ein. Ein informatives und buntes Programm für die ganze Familie wird angeboten.

Ab Anfang Juli werden dann die Werkstore bis Mitte 2026 geschlossen und die Arbeiten für das Kernstück der Modernisierung, den Austausch der Verfahrenstechnik in der Rottehalle, können beginnen. Bisher haben zwei Schaufelräder, sogenannter „Wendelin“, den Bioabfall gewendet.

Jetzt investiert der Abfallwirtschaftsbetrieb in die Anlage von Rotteboxen, sogenannte „Tunnel“. In diesen übergroßen Garagen mit einer Länge von 35 Metern wird der Bioabfall dauerhaft belüftet und befeuchtet, um so innerhalb von sechs Wochen aus Bioabfall hochwertigen Gütekompost zu erzeugen. Die Investitionskosten betragen ca. 20 Millionen Euro.

Zuerst wird die Fassade der Kompostwerkshalle geöffnet, um die beiden großen Schaufelräder der Anlage abzubauen, um anschließend 18 Boxen in der rund 125 Meter langen und 60 Meter breiten Kompostwerkshalle zu montieren. Jeder der Tunnel ist sechs Meter breit, fünf Meter hoch und 35 Meter lang. Der Bioabfall wird dann während des Rotteprozesses durch Bodenöffnungen belüftet und mit einer Berieselungsanlage bewässert. Er wird zweimal umgesetzt und dekompaktiert, d.h. aufgelockert, damit Bakterien und kleine Organismen in der Biomasse ausreichend Sauerstoffzufuhr erhalten. Sie sind für den Zersetzungsvorgang und die Verarbeitung zum Kompost wesentlich.

Mit der Rottetechnik erneuert das Kirchheimer Kompostwerk auch die Aufbereitungstechnik, um Folien und Steine aus dem Kompost auszusortieren. „Folien und Plastik bleiben trotz modernster Technik die am schwierigsten zu entfernenden Störstoffe“, sagt Michael Potthast, Geschäftsführer der Kirchheimer Kompostwerk GmbH und des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Esslingen. „Plastik sollte auf keinen Fall in den Bioabfall gelangen, das gilt auch für biologisch abbaubare Plastiktüten. Während wir Plastik aufwendig aus der Biomasse entfernen müssen, ist die Verwendung von Papiertüten im Kompost unproblematisch. Deren Zellstoff baut sich im Kompostierungsprozess gut ab." 
 
Während der Bauphase wird der Biomüll unverändert abgeholt. Verarbeitet wird er im Landkreis Böblingen in der Bioabfallverwertung GmbH Leonberg (BVL). Die Mehrmengen aus der wöchentlichen Biomüllabfuhr ab Mai gehen zu anderen Bioabfall-Anlagen. Die Landkreise Esslingen und Böblingen arbeiten bei der Aufbereitung von Biomüll heute schon intensiv zusammen.
 
Die Kundinnen und Kunden haben durch den Umbau des Kompostwerks keine Einschränkung. Auch während des Umbaus können Hecken- und Baumschnitt, Laub oder Gras am Kompostwerk abgegeben werden. Das gilt auch für CDs, DVDs, LED- und Energiesparlampen sowie Metallschrott. Elektro- und Elektronik-Altgeräte können zusätzlich an den Entsorgungsstationen des Abfallwirtschaftsbetriebs bei Beuren, Leinfelden-Echterdingen Stetten und Esslingen abgegeben werden.

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Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
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