20 Jahre Peer-Projekt an Fahrschulen

Das Projekt "jung, mobil & KLAR" der Landkreise Esslingen und Göppingen zeigt sich auf vielfältige Weise im Jubiläumsjahr

Seit 2004 gibt es das Peer-Projekt an Fahrschulen in den Landkreisen Esslingen und Göppingen. In Baden-Württemberg war das Projekt einmalig und Modellprojekt, initiiert vom Landesgesundheitsamt. Die Idee stammte aus Magdeburg.
Damals wurden die ersten Peers ausgebildet und Fahrschulen zur Kooperation gewonnen. Unterstützer waren die Suchtberatungsstellen, die Polizei und der Fahrlehrerverband.
Seither wurden hunderte von Einsätzen in Fahrschulen durchgeführt. Peers, das sind Gleichaltrige, informieren die Fahrschülerinnen und Fahrschüler in sogenannten Peer-Einheiten über die Gefahren von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Sie berichten von eigenen Erfahrungen und diskutieren über mögliche Folgen. Gemeinsam werden Strategien entwickelt, wie alkohol- und drogenbedingte Rauschfahrten vermieden werden können. Peer-Einheiten werden zusätzlich zum Pflichtunterricht in der Fahrschule angeboten.

Junge Fahrerinnen und Fahrer sind besonders häufig an Verkehrsunfällen mit der Unfallursache Alkohol- oder Drogeneinfluss beteiligt. Die Diskounfälle verdeutlichen, dass gerade an den Wochenenden zwischen Alkohol- oder Drogenkonsum und Autofahren nicht immer zuverlässig getrennt wird. Diese Unfälle haben oft schwere gesundheitliche Folgen für alle Beteiligten, für die Verursacher, aber auch für die unschuldigen Opfer. 
Die Peers sind meist Auszubildende, Studierende oder auch bereits am Arbeiten. Sie haben eine ähnliche Lebenssituation wie Fahrschüler und kennen den sogenannten “Trink- Fahr- Konflikt“, in den nicht nur junge Fahrer geraten können.

Etwa zehn Fahrschulen unterstützen das Peerprojekt und laden Peers regelmäßig ein. Einige sind bereits seit 20 Jahren am Start. Ebenfalls seit 20 Jahren unterstützt die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen das Projekt. Seit 2010 ist das Projekt eingebunden in ein bundesweites Netzwerk der Peerprojekte an Fahrschulen und seit 2023 Teil der Kommunalen Alkoholprävention im Rahmen des HaLT-Projektes (Hart am LimiT).

Nach 20 Projektjahren wird keinesfalls ans Aufhören gedacht. In diesem Jubiläumsjahr liegt der Fokus auf Öffentlichkeitsarbeit. Die Peers sind mit Aktionsständen auf örtlichen Festivals und in den Beruflichen Schulen unterwegs. Ziel ist aktuell die Gewinnung neuer Peers. Aktuell beteiligen sich zehn Peers, die zum Thema „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ geschult wurden. Für die Einsätze, die immer im Tandem durchgeführt werden, erhalten die Peers eine Aufwandsentschädigung von je 30 Euro sowie Fahrtkosten.

Interessierte junge Menschen zwischen 17 und 25 Jahren können sich jederzeit gerne bei den Beauftragten für Suchtprävention melden. Ein unverbindlicher Online- Informationsabend wird am 13.11.2024 um 19 Uhr angeboten. Bereits am 1. Oktober
lädt das Peerprojekt zu einem digitalen Jubiläumsabend unter dem Thema „Cannabis und Straßenverkehr“ ein. Der Verkehrspsychologe Jürgen Hartmann-Brenner referiert online über die Auswirkungen der neuen gesetzlichen Regelungen. Für eine Anmeldung und weitere Informationen wendet man sich an das Landratsamt Esslingen, Beauftragte für Suchtprävention, Christiane Heinze, Telefon: 0711-3902-41578, Mail: suchtpraevention@LRA-ES.de.

Pressesprecherin

Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
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