Ein kluger Demokrat, ein Macher und Schaffer tritt ab

Landrat Heinz Eininger geht zum Monatsende in den Ruhestand

Mit einem Festakt des Landkreises Esslingen ist Landrat Heinz Eininger offiziell aus seinem Amt verabschiedet worden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte den Kommunalpolitiker als „klugen Demokraten“. Eininger geht nach 24 Amtsjahren als Landrat Ende September in den Ruhestand.


Würdigende Worte und ein Händedruck von Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Wir verabschieden einen leidenschaftlichen Kommunalen und klugen Demokraten.“ Foto: Fotografie Ebinger
Gastgeber Bernhard Richter (rechts) überreichte als Geschenk des Landkreises ein Kunstwerk an den Kunstkenner Eininger und dankte Ehefrau Andrea Klett-Eininger für ihre Unterstützung. Foto: Fotografie Ebinger
Ein Grußwort von den Kommunen im Landkreis, überreicht vom Denkendorfer Bürgermeister Ralph Barth (rechts) und Christopher Ott, Bürgermeister in Großbettlingen – beide in Funktion beim Gemeindetag Baden-Württemberg, Kreisverband Esslingen. Die Ansprache für die Städte und Gemeinden hielt Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht als langjähriger beruflicher Wegbegleiter. Foto: Fotografie Ebinger

Rund 400 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, der Kreisverwaltung, Vertreter der Partnerschaften sowie persönliche Wegbegleiter gaben am Freitag, 13. September in der Stadthalle Nürtingen den Rahmen für die offizielle Verabschiedung von Landrat Heinz Eininger. Er geht nach 24 Jahren im Dienst des Landkreises Esslingen Ende September in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt Marcel Musolf an, bisher Bürgermeister in Bissingen an der Teck.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hielt die Ansprache für den bis dato dienstältesten amtierenden Landrat in Baden-Württemberg. „Mit Heinz Eininger verabschieden wir heute einen überzeugten, leidenschaftlichen Kommunalen und einen klugen Demokraten. In den letzten 24 Jahren haben Sie den Kreis Esslingen mit Verantwortungsgefühl, Gestaltungswillen und Geradlinigkeit vorangebracht und viel bewegt. Und auch außerhalb Ihres Kreises - als Vizepräsident des Landkreistags Baden-Württemberg, als Vorsitzender des Roten Kreuzes und in vielen weiteren Ehrenämtern - haben Sie sich verdient gemacht“, so dankte der Ministerpräsident dem scheidenden Landrat.
 
Die erfolgreiche Arbeit des Landrats für den Landkreis Esslingen wurde vom Ministerpräsidenten wie auch von den weiteren Rednern an einer gelungenen Krankenhausstrukturreform, an der effizienten Konsolidierung der Kreisfinanzen, an der Stärkung der Bildungslandschaft sowie dem beharrlichen und erfolgreichen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs festgemacht. Auch das Thema Fußball zog sich als verbindendes Element durch die Reden und Grußworte, der Landrat ist nach seiner Aktiven-Laufbahn, die er in der Fußballmannschaft der Bürgermeisterrunde im Landkreis beendete, weiterhin begeisterter Fan des VfB.
 
Bürgermeister Bernhard Richter war als stellvertretender Vorsitzender des Kreistags Gastgeber des Abends und würdigte Einingers Verdienste insbesondere um den Landkreis. „Heinz Eininger spricht vom Tanker Landkreis – diesen Tanker hat er durch ruhige Gewässer, aber auch durch Stromschnellen und Sturm souverän gelenkt.“ Stürmische Zeiten seien vor allem bei der Krankenhausstrukturreform angebrochen. Emotionale Themen machten Debatten nicht nur sehr schwierig, sondern es sei zum Teil sehr ins Persönliche gegangen. „An so etwas kann man zerbrechen, aber Heinz Eininger ist gestärkt aus dieser Strukturreform herausgegangen.“ Neben der Großen Goldenen Landkreismedaille überreichte Kreisrat Richter das Geschenk des Landkreises Esslingen: Eine Skulptur der Künstlerin Manuela Tirler, einer ehemaligen Atelierstipendiatin der Kunstförderung des Landkreises - diesem Bereich ist der Landrat ebenfalls sehr zugewandt.
 
Für die 44 Städte und Gemeinden im Landkreis sprach Bürgermeister Michael Schlecht. Er räsonierte, welche Position auf dem Fußballfeld dem scheidenden Landrat gerecht werden könnte. Spielmacher? Torhüter? Abwehrchef? Stürmer? Wohl von allem etwas. „Landrat Heinz Eininger hat in den vergangenen 24 Jahren ein gutes Gespür für das kommunalpolitisch Machbare bewiesen. Mit strategischem Weitblick hat er in der Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden zudem auch stets neue Perspektiven für den Landkreis gesucht und gefunden und damit viel für die Menschen erreicht“, sagte Schlecht.
 
Der Tübinger Landrat Joachim Walter, der in seiner Funktion als Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg sprach, hob die Verdienste Einingers auch außerhalb der Landkreisgrenzen hervor: „Du warst uns ein wichtiger und vorausschauender Verbandspolitiker.“ Zwei Themen habe Eininger stets mit viel Herzblut und manches Mal mit großer Emotionalität verfolgt: die Situation der Krankenhäuser und der Finanzen. Eininger gehörte dem Präsidium des Landkreistages Baden-Württemberg an, war Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Kultur und wurde 2013 Vizepräsident. Später wurde Eininger Vorsitzender des Kulturausschusses des Deutschen Landkreistages und war dort auch im Präsidium vertreten. Walter überreichte ihm die Landkreistagsmedaille in Silber.
 
Ran Kunik, der Oberbürgermeister der israelischen Partnerstadt in Givatayim, überbrachte seine Grußworte per Videobotschaft, weil es ihm derzeit nicht möglich ist, auszureisen. „Wir haben dieser langjährigen Partnerschaft zum Landkreis sehr viel zu verdanken, Du hast die Verbindung vertieft mit dem Erhalt und der Pflege unserer Partnerschaft und der besonderen Freundschaft. Der Landkreis Esslingen ist unser wichtigster Partner außerhalb Israels.“ Der Landrat selbst will seine langjährigen Kontakte nach Israel künftig nutzen, um an der Gründung eines deutsch-israelisches Jugendwerk mitzuwirken.
 
Auch Burkhard Wittmacher, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und der Sparkassenverband Baden-Württemberg würdigten die Verdienste des Landrats, ebenso die Geschäftsführung der medius-KLINIKEN mit Sebastian Krupp und Dr. Jörg Sagasser sowie die Erste Landesbeamte Dr. Marion Leuze-Mohr und die Personalratsvorsitzende Petra Merkel für die Kreisverwaltung. Der musikalische Rahmen kam vom Kreisjugendblasorchester und zehn junge Musikerinnen und Musiker des Jazzdepartments der Thelma Yellin Highscool of the Arts aus Givatayim brachten musikalische Grüße aus der Partnerstadt.
 
Heinz Eininger selbst hatte das letzte Wort: „Ich bin überwältigt von den vielen Worten des Lobes. Mit einem wehmütigen Blick zurück, aber auch voller Vorfreude auf eine Zeit ohne Terminkalender, verabschiede ich mich heute als Landrat des Landkreises Esslingen. Ich blicke mit großer Dankbarkeit auf all das, was ich erleben und mitgestalten durfte. Mit dem Landkreis Esslingen, meinem Heimatlandkreis, werde ich immer verbunden bleiben. Es war mir eine Ehre.“

 

Pressesprecherin

Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
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