Neubau Landratsamt: 1,5 Millionen Euro für regionale Kunstförderung und ein spektakulärer Entwurf von Tobias Rehberger

Illustration des Entwurfs von Tobias Rehberger, 2024 Urheber: Tobias Rehberger

Der Neubau des Landratsamtes Esslingen in den Pulverwiesen erhält eine Kunstausstattung im Wert von 1,5 Millionen Euro. Das Kunstkonzept setzt den Fokus auf die Förderung regionaler Kunstschaffender - und beinhaltet ein spektakuläres Projekt des renommierten Künstlers Tobias Rehberger.

Ende 2025 ist Einzugstermin in den Neubau des Landratsamts Esslingen in den Pulverwiesen. Für die Kunstausstattung des Verwaltungsneubaus hat der Kreistag ein Gesamtbudget von 1,5 Millionen Euro beschlossen.

Die Beratungskommission Kunst des Landkreises und der Kultur- und Schulausschuss haben nun einem Kunstkonzept der Kreisverwaltung zugestimmt. Für die künstlerische Grundausstattung des Verwaltungsneubaus stehen im kommenden Haushaltsjahr zunächst 750.000 Euro zur Verfügung. In den Jahren 2026 bis 2028 sind jeweils 250.000 Euro für fortlaufende Kunstprojekte eingeplant.

Die Gestaltung des Foyers übernimmt der Esslinger Künstler Tobias Rehberger, einer der bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstler. Er ist bekannt für seine raumgreifenden Installationen mit kraftvoller Farbgebung, die die Bereiche Kunst, Design und Architektur vereinen. „Mit Tobias Rehberger konnten wir eine internationale Größe in der Kunstszene für die künstlerische Gestaltung unseres Foyers im neuen Verwaltungsgebäude gewinnen. Mit seinem spektakulären Entwurf können wir regional und auch überregional Akzente in der Kunstszene setzen. Das Kunstwerk wird nicht nur Teil unseres Neubaus, sondern auch ein bedeutendes Werk mit Strahlkraft in unserer einzigartigen Kunstsammlung“, sagt Landrat Marcel Musolf bei der Vorstellung des Entwurfs.

Wesentlicher Bestandteil des Entwurfs sind abstrakte, grafische Wandbilder, die auf einem eigens von Tobias Rehberger entwickelten, typografischen Alphabet basieren. Die Wandgestaltung wird durch eine Lichtinstallation im Luftraum des Foyers ergänzt, die mit dreidimensionalen LED-Buchstaben den Satz „Dort der Aktenfluss, hier das Ufer“ bildet. Abgerundet wird das Projekt durch das LED-Schild „Erledigt“ über dem Empfangstresen im Foyer. „Der Künstler nimmt Bezug auf die Amtssprache in der Verwaltung und übersetzt sie in farbige abstrakte Wandbilder“, erläutert der Kunstexperte Dr. Tobias Wall, der die Kreisverwaltung beratend unterstützt und diesen Entwurf in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler begleitet hat.

Neben diesem Höhepunkt in der Kunstausstattung liegt der Schwerpunkt des Konzepts auf der Förderung von regionalen Künstlerinnen und Künstlern. So wird beispielsweise im kommenden Jahr ein Wettbewerb für die Gestaltung einer oder mehrerer Skulpturen im Innenhof des Neubaus unter Kunstschaffenden aus der Region ausgeschrieben. Für diesen Bestandteil des Kunstprogramms stehen 100.000 Euro zur Verfügung. Des Weiteren wird die Galerie im ersten Obergeschoss ein Ort für Wechselausstellungen, beispielsweise für Einzelausstellungen lokaler Kunstschaffender oder für Schulkunst. Die Wandflächen wiederum bieten Platz für Dauerausstellungen der Kunstsammlung des Landkreises, nicht zuletzt mit Werken der vom Landkreis geförderten Atelierstipendiaten. Den Bereich der Sitzungssäle schmücken unter anderem Holzschnitte von Matthias Mansen, die anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Landkreises geschaffen wurden.

In den Folgejahren 2026 bis 2028 setzt die Kreisverwaltung weitere Kunstprojekte um, die zu einer nachhaltigen Kulturförderung im Landkreis beitragen. „Ein wichtiger Bestandteil des Kunstprogramms wird die Vermittlung sein, denn unser Ziel ist es, den Menschen einen niederschwelligen Zugang zur Kunst zu ermöglichen“, sagt der Landrat. Die Kunst werde daher im Verwaltungsneubau in öffentlich zugänglichen Räumen gezeigt.
 
Die Kunstausstattung des Neubaus knüpft an die langjährige Tradition der Kunstförderung und -sammlung des Landkreises an. Hier ist inzwischen eine bedeutende Sammlung mit Werken südwestdeutscher Künstlerinnen und Künstler aufgebaut worden, und seit 1992 werden Atelierstipendien an junge Kunstschaffende vergeben. Ein zentrales Anliegen dabei ist es, die Kunstwerke nicht einzulagern, sondern der Öffentlichkeit zu präsentieren - in Räumlichkeiten von Kreisschulen, Kreiskliniken und den Verwaltungsgebäuden des Landkreises.

Pressesprecherin

Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
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