Angehende Hausärzte im Landkreis Esslingen werden im Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin gefördert

Die Gründung des Weiterbildungsverbunds liegt in vielen guten Händen. Landrats Marcel Musolf präsentiert den Kooperationsvertrag dazu. Foto: Landkreis Esslingen, Andrea Wangner

Landrat Marcel Musolf hat mit Vertretern der Kliniken, der Ärzteschaft und des Gesundheitsamts einen Kooperationsvertrag zur Gründung des Weiterbildungsverbundes Allgemeinmedizin im Landkreis Esslingen unterzeichnet. Damit soll die hausärztliche Versorgung weiter gestärkt werden.

„Mit dem Verbund eröffnen wir angehenden Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern eine qualitätvolle Weiterbildung in unserem Landkreis. Nach der Weiterbildung bieten sich den Hausärztinnen und Hausärzten dann sehr gute Chancen für eine attraktive und gesicherte berufliche Zukunft bei uns im Kreis“, sagte Landrat Marcel Musolf bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am Dienstag, 3. Dezember im Landratsamt Esslingen am Standort Plochingen.

Weitere Kooperationspartner des Weiterbildungsverbunds sind die für die ärztliche Weiterbildung zuständigen Bezirksärztekammer Nord-Württemberg, alle Kliniken im Landkreis, die beiden Kreisärzteschaften Esslingen und Nürtingen mit vorerst sechs hausärztlichen Praxen sowie das Gesundheitsamt im Landratsamt. Weitere Praxen haben ihr Interesse am Verbund signalisiert und können durch Unterzeichnung einer Beitrittserklärung ebenfalls im Verbund aufgenommen werden. Der Verbund steht weiteren Interessierten offen. Weitere Vertragspartner sind die Universität Tübingen mit dem Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg (KWBW) und die Koordinationsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW).

Ärztinnen und Ärzte, die die Facharztausbildung Allgemeinmedizin anstreben, können jetzt ihre in der Weiterbildungsordnung vorgeschriebenen 60-monatige Weiterbildungszeit an allen Klinikstandorten im Landkreis, in Hausarztpraxen sowie dem Gesundheitsamt in unterschiedlichen Fächern absolvieren, wenn eine entsprechende Weiterbildungsbefugnis vorliegt. Für die Weiterbildung zur Allgemeinmedizin sind unter anderem 24 Monate Allgemeinmedizin in der ambulanten hausärztlichen Versorgung, zwölf Monate im Gebiet Innere Medizin in der stationären Akutversorgung sowie sechs Monate in mindestens einem anderen Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung abzuleisten - hier zum Beispiel Chirurgie, Kinder- und Jugendmedizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Öffentliches Gesundheitswesen.

„Alle Kliniken des Landkreises stehen hinter der Gründung des Weiterbildungsverbunds, um die Ausbildung im Fach Allgemeinmedizin zu stärken. Wir werden uns mit all unseren Fachdisziplinen bei der Weiterbildung einbringen“, sagte Dr. Jörg Sagasser, der Geschäftsführer Medizin der medius KLINIKEN als Vertreter aller Kliniken im Landkreis. Dr. Wolf-Peter Miehe, der Vertreter der Ärzteschaft, ergänzte: „In einer immer komplexeren und spezialisierteren Medizin bietet der Weiterbildungsverbund eine Struktur, die die unverzichtbare Lotsenfunktion universell qualifizierter Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin auf hohem medizinischem Niveau in Zukunft weiter gewährleisten kann.

Die Gründung dieses Weiterbildungsverbundes ist ein eindrucksvoller Beleg für die Wirksamkeit einer offenen, vertrauensvollen und konstruktiven Kooperation sämtlicher Partner im Gesundheitswesen. Eine derartige Kultur der Zusammenarbeit sollte allen Akteuren im Gesundheitssystem ein Vorbild sein.“ Und die Leiterin des Gesundheitsamts des Landkreises Esslingen, Dr. Dominique Scheuermann, sagte: „Das Gesundheitsamt hat mit der Koordinierungsstelle und als Weiterbilder einen maßgeblichen Anteil am Verbund. Mein Team und ich freuen uns auf das gemeinsame Engagement im Weiterbildungsverbund.“

Neben dem Beratungsangebot für die Kommunen im Landkreis und einem von kommendem Jahr an geplanten Stipendiaten-Programm für Medizinstudierende ist der Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Teil eines Maßnahmenpakets zum Erhalt einer guten hausärztlichen Versorgung im Landkreis Esslingen. Hierzu hat der Sozialausschuss in seiner vergangenen Sitzung den Beschluss gefasst, bis zu sechs Medizinstudierende mit einem Stipendium von 500 Euro pro Monat zu unterstützen. Bedingung ist, dass die Studierenden im Anschluss an ihr Studium ihre Weiterbildung zum Facharzt im Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin im Landkreis Esslingen absolvieren.

Weitere Information

www.landkreis-esslingen.de, Stichwort „Gesundheitsplanung“.

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Andrea Wangner (Fotonachweis: Moritz Karg)
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