Entstehung des Liegenschaftskatasters
In den Jahren 1818 bis 1840 ist das damals neu entstandene Königreich Württemberg zusammenhängend erstmalig vermessen worden. Dies wurde im Rahmen der "Württembergischen Landesvermessung" durchgeführt. Seither liegen für jeden Grenzpunkt Maßzahlen vor. Die Flurstücksgrenzen sind damit exakt festgelegt.
Zwischen 1820 und 1835 sind alle Flurstücke im Gebiet des heutigen Kreises Esslingen vermessen, im Liegenschaftskataster beschrieben und in zusammenhängenden Karten dargestellt worden. Hier ein Blick in die Unterlagen der Landesvermessung im Bereich des heutigen Kreis Esslingen:
Landesvermessungsbrouillon - Abschrift
Das Landesvermessungsbrouillon enthält die auf dem Feld gemessenen und eingetragenen Maßzahlen und die Messlinien. Um Grenzpunkte und Gebäudeecken eindeutig festzulegen, wurde von ihnen das Lot auf diese Messungslinien gefällt. Die Maßzahlen sind die Grundlage für die Ermittlung aller Flurstücksflächen. Zur Schonung der Original-Urkunden wurden später Abschriften für den täglichen Gebrauch gefertigt. Mit diesen Maßzahlen wurden in der Urkarte im Maßstab 1 : 2 500 die Grenzen und Gebäude kartiert und die Nutzungsarten eingetragen.
Verkleinerter Auszug aus der Urkarte von Ochsenwang
Das Primärkataster, ein handgeschriebenes, dickes Buch,enthält das Ergebnis der Landesvermessung, nämlich die Beschreibung aller Flurstücke einer Gemarkung. Auch die damaligen Eigentümer sind angegeben, da sie mit Unterschrift die Vermessung anzuerkennen hatten.
Primärkataster Kirchheim aus dem Jahre 1832
Das heutige Liegenschaftskataster enthält alle seit der Landesvermessung durchgeführten Vermessungen über Änderungen von Grenzen, Gebäuden und Nutzungsarten. Mit den neuesten Maßzahlen des Liegenschaftskatasters kann der Fachmann jederzeit eine Grenze vor Ort überprüfen oder einen Grenzpunkt wiederherstellen.
Messtrupp um 1900
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