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Im Biotopverbund isolierte Lebensräume für schutzbedürftige Arten zusammen-führen

Hinweisschilder informieren über erforderliche Landschaftspflegearbeiten

Blick auf einen Teilbereich des Naturschutzgebietes "Randecker Maar" vor den Landschaftspflegearbeiten für einen Biotopverbund. Foto: Nadine Herbrand
Blick auf denselben Teilbereich des Naturschutzgebietes „Randecker Maar“ nach der Lebensraumoptimierung für den Kleinen Heidegrashüpfer durch Waldrandauflichtung sowie Entfernung von Gehölzsukzession. Foto: Nadine Herbrand
„Was ist denn hier los?“ erklärt eine neue Hinweistafel im Naturschutzgebiet „Randecker Maar“ wichtige Biotopverbundmaßnahmen, präsentiert von Nadine Herbrand, Biotopverbund-Botschafterin des Landkreises Esslingen.
Foto: Simon Schempp

Naturschutzgebiete oder geschützte Biotope bilden die Bausteine für einen landesweiten Biotopverbund. Den Biotopverbund gilt es nach dem Willen des Gesetzgebers weiter zu stärken, denn oftmals sind diese Lebensräume voneinander isoliert. Eine besondere Verantwortung zur Stärkung des landesweiten Biotopverbundes kommt den Kommunen der Landkreise zu, die mit der Novellierung des Landesnaturschutzgesetzes Baden-Württemberg zur Stärkung der biologischen Vielfalt Biotopverbundplanungen erstellen sollen.

Daraus resultierende Maßnahmenvorschläge werden nun schrittweise in der Landschaft umgesetzt. Um die Öffentlichkeit über die vom Landschaftserhaltungsverband Landkreis Esslingen e.V. (LEV) im Landkreis koordinierten Landschaftspflegearbeiten entsprechender Flächen zu informieren, werden vor Ort Hinweisschilder angebracht.

Naturschutzgebiete oder geschützte Biotope werden mithilfe von Verbundachsen und Trittsteinbiotopen besser miteinander verknüpft. Dies erleichtert die Wander- und Wiederbesiedlungsprozesse wenig mobiler Arten wie flugunfähiger Insekten und sichert somit deren genetischen Austausch. Gleichzeitig werden essenzielle Nahrungshabitate sowie Rückzugsmöglichkeiten geschaffen. „Insgesamt liegt der Schlüssel einer erfolgreichen Umsetzung darin, dass viele unterschiedliche Akteure kooperativ in den Planungsprozess eingebunden werden“, sagt Nadine Herbrand, Biotopverbund-Botschafterin beim LEV. Neben den Kommunen und beteiligten Behörden sollen die Landwirtschaft sowie Naturschutzverbände und Personen mit naturschutzfachlichem Hintergrund die Chance erhalten, sich mit ihrer Expertise und ihren Ortskenntnissen einzubringen. Als Ergebnis steht ein gemeindespezifisches Umsetzungskonzept mit individuellen und praxistauglichen Lösungsansätzen. Erste Landesbeamtin Dr. Marion Leuze-Mohr begrüßt, dass sich bereits etliche Kommunen im Landkreis eingebracht haben, und freut sich, wenn sich bald weitere Kommunen entscheiden, in den nächsten Jahren beim Biotopverbund mitzuwirken.

Biotopverbundmaßnahmen sind sehr vielfältig, sie reichen von der Grünlandextensivierung durch angepasste Mahdzeitpunkte oder der Beweidung über Heckenpflegemaßnahmen bis hin zu Gehölzrodungen. So wurden beispielsweise im Naturschutzgebiet „Randecker Maar“ im vergangenen Oktober in Absprache mit dem Regierungspräsidium Stuttgart Gehölze entfernt, um nach Angaben von Dr. Susanne Bonn vom Regierungspräsidium zwei bisher isolierte Teillebensräume des hochgradig gefährdeten Kleinen Heidegrashüpfers miteinander zu verbinden.

Einige Maßnahmen, wie die Rodung von Bäumen zur Schaffung höherwertiger Biotope im Naturschutzgebiet „Randecker Maar“ oder am „Auchtert“, können auf den ersten Blick radikal wirken und Fragen aufwerfen. Um die Öffentlichkeit auf die vom LEV koordinierten Landschaftspflegearbeiten aufmerksam zu machen, sind in Bissingen an der Teck am „Randecker Maar“ sowie am gesetzlich geschützten Biotop „Magerrasen Auchtert“ Hinweistafeln angebracht worden. Sie sollen den Biotopverbund zukünftig mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken und Menschen beim Spaziergang für Naturschutzbelange sensibilisieren. Darüber hinaus sollen sie über die Notwendigkeit solcher Maßnahmen aufklären. Mit dem Abschluss weiterer Biotopverbundplanungen und Maßnahmenumsetzungen sind zukünftig voraussichtlich noch weitere Tafeln im Landkreis zu entdecken.