Gemeinsam angepackt beim Landschaftspflegetag im Naturschutzgebiet Randecker Maar

Landrat Marcel Musolf freut sich, beim Landschaftspflegetag im Randecker Maar über 80 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer begrüßen zu können. Foto: Monika Stärk
Beim Landschaftspflegetag 2024 im Randecker Maar wurde jede Menge verschattender Gehölzaufwuchs beseitigt, um die Schafweiden offen zu halten, die wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten bieten.

Am Samstag 19. Oktober veranstalteten der Schwäbische Albverein und das Naturschutzzentrum Schopflocher Alb zum elften Mal einen Landschaftspflegetag im Naturschutzgebiet Randecker Maar und riefen dafür zur aktiven Mithilfe auf. Landrat Marcel Musolf konnte mehr als 80 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus der Bevölkerung, aus Vereinen des Landkreises Esslingen und darüber hinaus begrüßen.

„Es freut mich besonders, dass ich eines meiner ersten Grußworte als neuer Landrat des Landkreises bei einer Veranstaltung auf der Gemarkung Bissingen halten darf, an der ich auch als Bürgermeister schon immer gerne teilgenommen habe.“ Regine Erb, die Vizepräsidentin des Schwäbischen Albvereins, und Dr. Susanne Bonn vom Referat Naturschutz und Landschaftspflege im Regierungspräsidium Stuttgart gaben sich ebenfalls ein Stelldichein.

Regine Erb sagte: „Wir freuen uns sehr, dass auch bei unserem diesjährigen gemeinsamen Landschaftspflegetag wieder so vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gekommen sind. Die Arbeit in dem steilen Gelände ist nicht einfach. Deshalb gilt ein besonders großes Dankeschön allen Ehrenamtlichen genauso wie unserem Landschaftspflegetrupp, der im Verlauf der Woche alle Vorarbeiten geleistet, gesägt und gemäht hat. Der Landschaftspflegetag zeigt eindrücklich, wie viel wir gemeinsam für den Naturschutz bewegen können.“

Dr. Susanne Bonn hob insbesondere den ökologischen Wert der Flächen hervor als sie sagte: „Die Erhaltung dieser durch Weidehaltung entstandenen einzigartigen Landschaft am Albtrauf ist ein wesentliches Ziel des Naturschutzes. Viele der hier vorkommenden seltenen Arten, wie der kleine Heidegrashüpfer, profitieren von der Schafbeweidung. Regelmäßig muss jedoch auch verschattender Gehölzaufwuchs beseitigt werden. Der Landschaftspflegetag leistet daher einen wichtigen Beitrag zur Offenhaltung der Schafweiden im Randecker Maar.“ Neben ihrer Bedeutung für das Landschaftsbild stellen die von Schafen beweideten Magerrasen wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar.

Nachdem der Pflegetrupp des Schwäbischen Albvereins im Vorfeld die aufkommenden Gehölze auf den Flächen bereits entfernt hatte, galt es am Landschaftspflegetag das Schnittgut in Richtung Häcksler abzuräumen. Das Interesse an der Veranstaltung war so groß, dass ein Teil der Helferinnen und Helfer kurzfristig noch zusätzliche Aufgaben im benachbarten Naturschutzgebiet Schopflocher Moor übernehmen konnte. Landrat Musolf freut sich über den großen Zulauf zum Aktionstag: „Ich freue mich sehr, dass wir alle gemeinsam heute einen Beitrag dazu leisten können, diese offene Kulturlandschaft für die Zukunft zu erhalten. Ich möchte mich bei den vielen Teilnehmenden für das kräftige Anpacken bedanken. Besonders freut mich, dass sich heute auch viele jüngere Menschen für die Landschaftspflege begeistern ließen“. Zu den Teilnehmenden gehörte eine größere Gruppe Studenten, unter anderem der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen, auch einige Kinder halfen tatkräftig mit.

Zum Dank gab es ein Essen auf den Hof der benachbarten Ziegelhütte, einer Jugendhilfeeinrichtung. Dies bot eine gute Gelegenheit zu Gesprächen und zu einem Erfahrungsaustausch mit den anwesenden Fachleuten, Akteuren und Referenten. Die Finanzierung der Pflegemaßnahme und der Verpflegung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer übernahm das Regierungspräsidium Stuttgart.

Das Randecker Maar
Das Randecker Maar ist der größte Krater im Gebiet des Schwäbischen Vulkans. Vorwiegend aus erdgeschichtlichen Gründen wurde es 1971 zum Naturschutzgebiet erklärt. 2006 wurde das Randecker Maar in die Liste der 77 bedeutendsten nationalen Geotope Deutschlands aufgenommen. Zusammen mit den Hangschluchtwäldern am Albtrauf bildet das Naturschutzgebiet ein wichtiges landschaftliches Merkmal im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Seit 1996 betreut die Stiftung Naturschutzzentrum Schopflocher Alb im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart das Naturschutzgebiet Randecker Maar. Landschaftspflegetage werden seit 1996 alljährlich durch das Naturschutzzentrum in den betreuten Naturschutzgebieten „Randecker Maar mit Zipfelbachschlucht“, Schopflocher Moor“ und „Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern“ durchgeführt. Alle zwei Jahre findet der Landschaftspflegetag wie 2024 gemeinsam mit dem Schwäbischen Albverein statt.

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